RAM vs. CPU: Das RAM auslasten und CPU-Power rauf – oder andersherum (2024)

RAM und CPU optimieren

RAM vs. CPU: Das RAM auslasten und CPU-Power rauf – oder andersherum (1)

Mit einigen Kniffen reizen Sie die CPU und das RAM besser aus. Wir ebnen Ihnen den Weg.

Foto: iStock.com/Tomasz Śmigla

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Sebastian Kolar

Das RAM und die CPU zählen zu den zentralen PC-Komponenten. Sie haben die Wahl, ob Sie das eine zuungunsten des anderen optimieren. Wir erläutern in unserem Artikel den Sinn der Bauteile und passendes Tuning.

Ein Computer benötigt keine Festplatte oder SSD, um zu funktionieren, sondern nur RAM (Arbeitsspeicher) und eine CPU (Prozessor). Der Betrieb eines Rechners ohne eine HDD-/SSD-Platte ist zwar nicht sonderlich komfortabel, aber im Zusammenspiel mit einer USB-Schnittstelle, an der sich ein USB-Boot-Medium andocken lässt, gangbar. Linux-Live-Systeme können hierüber über die CPU ins RAM booten.

In der Praxis verwenden Nutzer wiederum alle aufgezählten Komponenten, sie arbeiten einander zu. So macht die PC-Verwendung am meisten Spaß. So flutscht es in puncto Performance und so gehört es. Wenn aber die Frage im Raum steht, welche PC-Komponente am wichtigsten ist, dann scheiden bezogen auf einen ermöglichten grundlegenden Rechnerbetrieb die Festplatte und die SSD aus; vielmehr geht ohne CPU und RAM nichts.

Genau diesen Komponenten widmen wir uns hier: Die CPU dient als Befehlsempfänger und arbeitet Aufgaben ab, zum Beispiel Konvertierungen und Programmstarts (wobei eine SSD bei Software-Aufrufen einen größeren Einfluss auf das Tempo hat als der Prozessor). Im RAM parken Daten, die Sie von Ihrer HDD/SSD oder einem Live-USB-Stick aufgerufen haben. Hierzu gehören das Betriebssystem und Dateien, Programme sowie Browser-Tabs. Auch über Autostart-Routinen ladende Programme/Daten gelangen ins RAM. Beenden Sie ein Programm, verschwindet es samt etwaiger darin geladener Dateien aus dem RAM-Hauptspeicher. Eine CPU ist grundsätzlich schneller als RAM, obgleich Letzteres SSDs beim Speed haushoch toppt; Benchmarks etwa von

RAM-Disks

zeigen das. SSDs fühlen sich trotzdem nicht langsam an, im Gegenteil: Wer eine Boot-Festplatte durch eine Boot-SSD austauscht, erlebt im Positiven sein blaues Performance-Wunder.

Programme im RAM legen mindestens RAM-Last an, gemessen in Megabyte oder Gigabyte, eventuell schröpfen sie außerdem die Leistung des Prozessors. Wenn sie stillstehen (Idle), beläuft sich die Prozessor-Nutzung ihrer Prozesse auf 0 Prozent. Moderne Browser sind imstande, Tabs, die am RAM zehren, in einen Ruhezustand zu versetzen, um Arbeitsspeicher zu sparen.

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RAM und CPU optimieren: Diese drei Programme gestatten Ihnen das auf besondere Weise

RAM lässt sich als ein Cache begreifen, also als einen Zwischenspeicher für Inhalte, mit denen man gerade arbeitet (oder die auf Verdacht geöffnet im Hintergrund für die Verwendung aufseiten der CPU bereitstehen). Es existieren Tuning-Tools für Windows, mit denen Sie das RAM von entbehrlichen Daten befreien, sodass darin mehr freier Platz gemäß einer Analyse mit dem

Task-Manager

bereitsteht. Prozessoren sind nicht selbst ein Cache, verfügen aber dennoch über entsprechenden Speicher, sogar über mehrere: Die Rede ist von L1, L2 und L3 – wobei der Buchstabe L für Level steht, es gibt also etwa einen Level-1-Cache. Sie arbeiten im Verbund und sind alle wichtig, dabei ist der L1-Cache am kleinsten und am schnellsten, der L2-Cache ist mittelgroß und mittelschnell und der L3-Cache ist am größten und am langsamsten.

Es gibt keine Tuning-Utilitys für Windows, mit denen Sie die CPU-Caches leeren. Hierfür können Sie aber den Computer herunterfahren – was ebenfalls das RAM blitzblank macht, es handelt sich immerhin um einen flüchtigen Speicher, der ohne Stromzufuhr seinen Inhalt nicht halten kann.

RAM ist Flash-basiert, ebenso wie eine SSD. SSDs gründen auf NAND-Flash und weisen daher Persistenz auf: Daten auf den Massenspeichern bleiben demzufolge selbst dann erhalten, wenn der PC durch das Herunterfahren stromlos wird.

Im Folgenden widmen wir uns drei Programmen für Windows, mit denen Sie in puncto CPU und RAM im Sinne des Tunings ansetzen: der PowerShell, dem Floorp Browser und Emsisoft Anti-Malware.

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PowerShell: RAM-Daten komprimieren – ja oder nein?

Damit mehr freier Arbeitsspeicher bereitsteht, komprimieren Windows 10 und Windows 11 im RAM vorhandene Inhalte. Auf Wunsch deaktivieren Sie diesen Mechanismus, den es unter Windows 7 und unter Windows 8.1 noch nicht gab. Der Vorteil, der sich daraus ergibt: Der Prozessor wird entlastet, weil er Inhalte bei Zugriffen auf diese nicht erst (wenngleich unsichtbar, "transparent") entpacken muss. Das RAM gerät dadurch aber voller. Wenn Sie viel Arbeitsspeicher haben, ist die Maßnahme des Abschaltens denkbar.

Wenn Sie wiederum die Betriebssystem-Verhaltensweise forcieren, dass die RAM-Daten-Komprimierung zum Einsatz kommen soll, dann arbeitet Ihr Computer aufgrund von etwas erhöhter CPU-Last langsamer. Zugleich ist aber mehr RAM frei und weil es nicht (so früh) überläuft, bleibt Ihnen die bremsende Nutzung der

Auslagerungsdatei

erspart, die noch mehr als das transparente Entpacken drosseln würde.

RAM-Komprimierung deaktivieren – einen höheren RAM-Verbrauch in Kauf nehmen und zugleich dem Prozessor mehr Luft zum Atmen geben: Öffnen Sie mit Windows-R, dem Befehl powershell und mit Strg-Umschalt-Eingabe eine mit Administrator-Rechten laufende PowerShell. Dort geben Sie Folgendes ein:

Get-MMAgent

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Je nachdem, ob Sie hinter "MemoryCompression" True oder False ausgewiesen bekommen, ist die Speicherkomprimierung aktiviert oder deaktiviert. Um sie auszuschalten, geben Sie diesen Befehl ein:

Disable-MMAgent -MemoryCompression

RAM-Komprimierung aktivieren – den RAM-Verbrauch reduzieren, aber den Prozessor mehr belasten: Gehen Sie vor, wie im obigen Tipp beschrieben. Setzen Sie aber zum Schluss den folgenden PowerShell-Befehl ab:

Enable-MMAgent -MemoryCompression

Floorp Browser: Sparsam und langsamer surfen – oder ressourcenintensiver und schneller

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Der

Floorp Browser

basiert auf Mozilla Firefox und erlaubt es, eines von drei Presets (Voreinstellungen) auszuwählen. Diese Konfigurations-Modalitäten regeln das Verhältnis zwischen RAM-Verbrauch und Tempo. Nach Gusto geben Sie vor, dass beides hoch oder beides niedrig ausfallen soll. Oder Sie entscheiden sich für einen Kompromiss. Das Original "Firefox" wartet damit nicht auf.

So gehen Sie vor: Mit der Alt-Taste blenden Sie im Floorp Browser temporär die Menüleiste ein, in dieser klicken Sie auf "Extras > Einstellungen". Auf der aufpoppenden Konfigurationsseite scrollen Sie nach unten zu "Leistung". Dort öffnen Sie neben "Speicher und Leistung" das Drop-down-Menü. Im Anschluss wählen Sie eine der folgenden Optionen aus:

  • Minimale Speicherauslastung (geringe Leistung)
  • Gleichgewicht zwischen Speichernutzung und Leistung
  • Beste Leistung (hoher Speicherverbrauch)

Emsisoft Anti-Malware: Antiviren-Tool drosselt sich auf Wunsch, um den RAM-Hunger einzudämmen

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Das Antiviren-Programm

"Emsisoft Anti-Malware"

nimmt nur selten an Tests teil. Die Software arbeitet mit einer doppelten Engine, um Schädlinge aufzuspüren: Es kommen ein eigener Motor und ein Pendant mit Bitdefender-Technik zum Einsatz. Zu den Funktionen gehören ein Dateiwächter, ein Internetschutz, eine Verhaltensanalyse und ferner Anti-Ransomware. Warum das Programm nicht Antivirus heißt? Der Anbieter äußert sich wie folgt dazu:

"Unser Labor hat festgestellt, dass (2016) klassische Viren nur noch 0,5 % aller Bedrohungen ausmachen. Daher wäre der Begriff 'Antivirus' schlichtweg unzureichend. Wir sind Perfektionisten und haben uns deshalb für den Überbegriff 'Malware' entschieden, der für alle Arten von Online-Bedrohungen steht."

Turbo-Schalter: In der Symbolleiste links in der Anwendung findet sich ein Schraubensymbol, über das Sie die Einstellungen der Lösung erreichen. Wechseln Sie in diesen oben auf den Tab "Erweitert", finden Sie dort die Option "Optimierung des Speicherverbrauchs" vor.

Durch das Setzen eines Häkchens aktivieren Sie diese Funktion. Der Anbieter erklärt sie folgendermaßen:

"Wenn diese Option aktiviert ist, wird der verwendete Arbeitsspeicher durch Verschieben inaktiver Daten (wie Signaturen) in die Auslagerungsdatei reduziert. Auf älteren Rechnern kann dies das System verlangsamen. Sollte Ihr Arbeitsspeicher groß genug sein, können Sie diese Option für maximale Leistung deaktivieren."

Ab Werk ist die Optimierung des Speicherverbrauchs inaktiv. Ist das Feature eingeschaltet, dann ist mehr RAM frei und die Geschwindigkeit sinkt. Wenn die Funktion deaktiviert ist, profitieren Sie von einer höheren Geschwindigkeit bei dann aber mehr belegtem RAM.

Noch mehr RAM freischaufeln: Advanced SystemCare Pro hilft

Das Windows-Optimierungs-Tool "

Cleaning Suite

" ist übrigens ebenfalls imstande, Inhalte im RAM in die

Auslagerungsdatei

zu verschieben. Diese Form der Arbeitsspeicher-Optimierung kommt (hier) aber eher einem Placebo gleich.

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